
Berliner Verlagspreis 2025
Der Berliner Verlagspreis 2025 wird am 9. November im Deutschen Theater verliehen.
Grußwort
Gerade in unsicheren Zeiten wie diesen, in denen sich die Erosion demokratischer Werte in beunruhigender Geschwindigkeit vor unseren Augen vollzieht, gilt es, umso emphatischer für eine lebendige Demokratie, für Vielfalt, Freiheit und Kreativität einzustehen.
Dem Medium Buch kommt dabei eine zentrale Rolle zu: Die innere Beweglichkeit und Offenheit, die uns das Eintauchen in unentdeckte Welten und neue Erfahrungshorizonte schenkt, stärkt unsere Fähigkeit zu gelebter Demokratie.
Als Wunderkammer unabhängigen Verlegens setzt Berlin ein sichtbares Zeichen für Demokratie und Freiheit. In großer thematischer und ästhetischer Bandbreite werden hier Bücher verlegt, die auch bundesweit Furore machen.
Berlin ist die »Heimat des Buches«, mit einem dichten Netz unabhängiger Buchhandlungen, mit zahlreichen Traditionsverlagen und stetigen Neugründungen. Hier entstehen Romane, Sachbücher und Lyrikbände, die die literarische Landschaft kostbar machen. Hier haben debattenstarke Autorinnen und Autoren ihr Zuhause. Hier wirken verlegerische Persönlichkeiten, die mutige Entscheidungen treffen. Kunst- und Meinungsfreiheit wird in der unabhängigen Verlagslandschaft Berlins groß geschrieben. Gleichermaßen facettenreich wie ambitioniert stellt sie dies Jahr um Jahr mit visionären Verlagsprogrammen unter Beweis.
Das ist gerade in diesen Zeiten nicht selbstverständlich. Kostendruck, Käuferschwund und die Herausforderungen der Digitalisierung machen es auch Verlagen zunehmend schwer, sich im medialen Wandel wirtschaftlich zu behaupten und ihre programmatischen Visionen Realität werden zu lassen. Qualität, Marktorientierung und der Glaube an die Kraft des Buches gehen für sie jedoch Hand in Hand. Mit oftmals kleinen Verlagsteams bringen sie Literatur, Fakten und Visionen zu den Menschen – mit großer Strahlkraft weit über Berlin hinaus.
Der Berliner Verlagspreis 2025 setzt ein deutliches Zeichen für die Unterstützung der Buchbranche auch in schwierigen Zeiten. Die drei mit insgesamt 68.000 Euro dotierten Berliner Verlagspreise verstehen sich als Unterstützung der gesamten Berliner Verlagslandschaft. 2024 ging der Große Berliner Verlagspreis an den Verlag »Voland & Quist«, mit den beiden weiteren dotierten Berliner Verlagspreisen wurden »Reprodukt« und der »Transit Verlag« ausgezeichnet.
Auch 2025 wird der Berliner Verlagspreis zeigen, welche Fülle von klugen Verlagsprogrammen, schön gestalteten Büchern und visionären Buchprojekten in Berlin – Deutschlands größter Buch- und Literatur-Metropole – erscheint, herausgegeben von ambitionierten Verlegerinnen und Verleger, die allen Widrigkeiten zum Trotz den gesellschaftlichen Diskurs mitgestalten, literarische Ästhetik hochhalten und an die sinnstiftende Kraft von Kunst und Kultur glauben.
Für die Entscheidung, wer die Besten unter den Guten sind, wünschen wir der Jury feines Gespür und gutes Gelingen. Auf die Verleihung des Berliner Verlagspreises 2025 am 9. November im Deutschen Theater freuen wir uns sehr!
Franziska Giffey
Senatorin für Wirtschaft, Energie und Betriebe
Sarah Wedl-Wilson
Staatssekretärin für Kultur
Der Preis
Der Berliner Verlagspreis wird seit 2018 gemeinsam von den Berliner Senatsverwaltungen für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt sowie Wirtschaft, Energie und Betriebe verliehen und mit Mitteln der Europäischen Union aus dem »Operationellen Programm des EFRE Berlin 2014-2020« gefördert. Vergeben wird der Große Berliner Verlagspreis, der mit 26.000 Euro dotiert ist, sowie zwei Berliner Verlagspreise über jeweils 15.000 Euro. Die drei weiteren Verlage der Shortlist, die im Oktober 2025 veröffentlicht wird, erhalten eine Anerkennung in Höhe von 4.000 Euro. Mit dem Berliner Verlagspreis werden Verlage ausgezeichnet, deren Publikationen aus dem Mainstream (nicht nur) der Berliner Verlagslandschaft im besten Sinn des Wortes herausragen.
Die Bewerbung
Die Bewerbungsfrist für den Berliner Verlagspreis endet am 7. Juli 2025. Für den Berliner Verlagspreis können sich Verlage mit einem Umsatz bis zu zwei Millionen Euro bewerben. Es gilt hierfür jeweils der Umsatz des Vorjahres. Der Berliner Verlagspreis wird ausschließlich an Verlage mit einem Berliner Firmensitz (Hauptniederlassung) vergeben. Auch Verlage, die ausschließlich E-Books oder Hörbücher produzieren, sind ausdrücklich eingeladen, sich zu bewerben. Von der Verleihung ausgeschlossen sind Zeitschriftenverlage sowie Verlage, die sich mehrheitlich im Besitz einer größeren Verlagsgruppe befinden – es sei denn, diese Verlagsgruppe erwirtschaftet insgesamt einen Umsatz von unter zwei Millionen Euro.
Die Jury

Philipp Böhm
Autor

Nadia Budde
Grafikerin, Kinderbuchillustratorin und Autorin

Leif Greinus
Verlag Voland & Quist

Shelly Kupferberg
Journalistin, Moderatorin und Autorin

Janin Präßler
Leiterin der Stadtbibliothek Treptow-Köpenick

Kurt von Hammerstein
Buchhändler Hundt Hammer Stein
Die Jury setzt sich aus unabhängigen Fachleuten der freien Literaturszene, der Literaturkritik, dem Bibliothekswesen, der Buchästhetik und dem Buchhandel zusammen. Ergänzt wird das fünfköpfige Gremium durch den Träger des Berliner Verlagspreises aus dem Vorjahr. Zwei Mitglieder der Jury werden jedes Jahr neu berufen. Sie wird bei der Preisvergabe folgende Kriterien berücksichtigen:
- Publiziert der Verlag Programme mit Werken auf hohem ästhetischen Niveau, die sich auch jenseits des Mainstreams bewegen und über tagesaktuelle Wahrnehmung hinaus Bestand haben?
- Pflegt der Verlag auch besondere Literaturformen, also Gattungen jenseits des Romans (Lyrik, Drama, Erzählungen, Reportage, Essay)?
- Werden junge Autor*innen aufgebaut, wird ein Werk gepflegt, werden vergessene Autor*innen wieder zugänglich gemacht?
- Veröffentlicht der Verlag Bücher von hoher künstlerischer Qualität, beispielsweise auf den Gebieten der Kunstbände, Graphic Novels, Comics, Kinderbücher oder Lyrikbände?
- Werden Sachbücher mit gesellschaftlicher Relevanz verlegt und stoßen diese Publikationen gesellschaftliche Debatten an, greifen sie in aktuelle Diskurse ein oder geben sie richtungsweisende Vorschläge?
- Besticht die herstellerische Qualität der Publikationen durch Originalität, sorgfältig überlegte Typografie und eine inhaltlich adäquate Ausstattung?
- Unternimmt der Verlag besondere Anstrengungen, um die Sichtbarkeit seiner Autor*innen zu erhöhen?
- Berücksichtigt der Verlag bei seinem Veranstaltungsmanagement die Zusammenarbeit mit dem Sortiment?
- Setzt der Verlag auf neue Erlös-, Marketing- oder Vertriebsmodelle oder geht gänzlich neue Wege abseits klassischer Strukturen?
- Setzt das Verlagsprogramm ganz oder in Teilen auf die Möglichkeiten digitalen Publizierens oder geht der Verlag auch hier ganz neue Wege, etwa in Marketing und Vertrieb?

Ablauf
7. MAI 2025
Beginn der Ausschreibung
7. JUL 2025
Ende der Bewerbungsfrist
OKT 2025
Veröffentlichung der Shortlist
9. NOV 2025 Preisverleihung im Deutschen Theater
Die Preisverleihung
Der Berliner Verlagspreis wird am 9. November 2025 um 11:00 Uhr im Deutschen Theater verliehen. Der Eintritt ist frei.
Um Anmeldung an info@berlinerverlagspreis.de wird gebeten.