Berliner Verlagspreis 2023

Der Berliner Verlagspreis 2023 wurde am 5. November im Deutschen Theater verliehen. Mit dem Großen Berliner Verlagspreis wurde die Edition Tiamat ausgezeichnet, zwei weitere Berliner Verlagspreise gingen an den InterKontinental Verlag und den Lukas Verlag.

Klaus Bittermann (Edition Tiamat), Frank Böttcher (Lukas Verlag), Venice Trommer, Stefanie Hirsbrunner und Karla Kutzner (InterKontinental Verlag) © Schirin Moaiyeri

Herzlichen Glückwunsch!

Der Berliner Verlagspreis 2023 wurde am heutigen Sonntag im Rahmen eines feierlichen Festakts im Deutschen Theater Berlin verliehen. Mit dem Großen Berliner Verlagspreis, dotiert mit 35.000 Euro, prämierte die Jury die Edition Tiamat, die zwei mit jeweils 15.000 Euro dotierten Berliner Verlagspreise gingen an den Interkontinental Verlag und den Lukas Verlag. Ebenfalls nominiert für den Berliner Verlagspreis 2023 waren der Alexander Verlag, der eta Verlag und der Verlag Weltkiosk, sie erhielten jeweils eine Anerkennung in Höhe von 1.000 Euro.

»Berlin ist Deutschlands Verlags- und Buchmetropole. Mit etwa 10.000 herausgegebenen Neuerscheinungen im Jahr liegt Berlin noch vor München oder Frankfurt. 2.000 Unternehmen mit 8.500 Beschäftigten in der Buch- und Verlagsbranche erwirtschaften hier rund eine Milliarde Umsatz. Das sind zwölf Prozent der Umsätze in ganz Deutschland. Allerdings sind der Buchmarkt und das Verlagswesen sehr viel mehr als ein wichtiger Standort- und Wirtschaftsfaktor. Gerade in Zeiten, die von Krisen und Fake-News gekennzeichnet sind, kommt der Literatur und den Medien die besondere Rolle zu, verlässlich gut recherchierte und unabhängige Informationen bereitzustellen. Die diesjährige Shortlist für den Berliner Verlagspreis zeigt beeindruckende, auch gesellschaftlich wichtige Werke und die große Bandbreite der Berliner Verlage«, so Franziska Giffey, Senatorin für Wirtschaft, Energie und Betriebe, in ihrem Grußwort.

Joe Chialo, Senator für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt, betont: »Unabhängige Verlage sind nicht nur eine besonders schöne Errungenschaft des Verlagswesens, die man sich gönnen kann. Nein – sie haben eine wichtige Funktion, sie sind Orte an denen Geschichte und Demokratie gemacht – und letztlich ›geschrieben‹ wird.«

Franziska Giffey
Senatorin für Wirtschaft, Energie und Betriebe

Joe Chialo
Senator für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt

Die Preisträger

Großer Berliner Verlagspreis 2023: Edition Tiamat

»Der Spaß am Subversiven, an der Provokation und dem konstruktiven Spott gehören fest zum Verlagsprogramm, genauso wie profunde Auseinandersetzungen mit erstarkendem Nationalismus, Rassismus und Antisemitismus, wie er gerade in diesen Tagen wieder traurige Aktualität erfährt. Es sind Verlage wie die Edition Tiamat, die die literarische Landschaft Berlins vielfältig und kostbar machen. Und Verleger wie Klaus Bittermann, die mutige Entscheidungen treffen, die Grenzen verschieben, unbequeme Fragen stellen und die uns immer wieder aufs Neue überraschen und herausfordern.«

Aus der Laudatio von Jury-Mitglied Gesa Ufer

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Berliner Verlagspreis 2023: InterKontinental Verlag

»Das Engagement, mit dem InterKontinental auf allen Ebenen dafür eintritt, literarische Stimmen aus afrikanischen Ländern bekannt zu machen, hat die Jury tief beeindruckt. Mit dem Berliner Verlagspreis für den InterKontinental Verlag wünschen wir dem Verlag und uns als Leserinnen, dass InterKontinental mit der gleichen Konsequenz wie bisher sein Programm ausbaut und zu einer nicht mehr wegzudenkenden Struktur im Gefüge der Berliner unabhängigen Verlage wird.«

Aus der Laudatio von Jury-Mitglied Julia Weis

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Berliner Verlagspreis 2023: Lukas Verlag

»Der Lukas Verlag pflegt und entwickelt seit 1995 ein originelles und vielfältiges Programm aus kulturgeschichtlichen Sach- und Fachbüchern. Er versinnbildlicht, was einen unabhängigen Verlag ausmacht. Lieber Frank Böttcher, Dir und all Deinen Mitstreiterinnen und Mitstreitern ist es gelungen, seit über 25 Jahren einen Verlag mit Leben zu füllen, der sich durch sorgfältig hergestellte und stets lesenswerte Bücher auszeichnet!«

Aus der Laudatio von Jury-Mitglied Gerrit Schooff

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Die Shortlist

»Ideen, Mut, Haltung – und Durchhaltevermögen trotz oft größter wirtschaftlicher Widerstände: Die Leistung und die Vielfältigkeit der unabhängigen Berliner Verlage im Jahr 2023 haben uns begeistert! Diese Begeisterung mit anderen Büchermenschen in der Jury zu teilen und zu entscheiden, wer die Besten unter den Guten sind, das hat uns viel Spaß gemacht.« (Statement der Jury)

Die Shortlist für den Berliner Verlagspreis 2023 steht fest. Die Jury nominierte sechs unabhängige Verlage, die sich durch ein herausragendes Programm und verlegerisches Engagement auszeichnen:

  • Alexander Verlag Berlin
  • Edition Tiamat
  • eta Verlag
  • Interkontinental Verlag
  • Lukas Verlag
  • Weltkiosk

Der Preis

Der Berliner Verlagspreis wird seit 2018 gemeinsam von den Berliner Senatsverwaltungen für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt sowie Wirtschaft, Energie und Betriebe verliehen und mit Mitteln der Europäischen Union aus dem »Operationellen Programm des EFRE Berlin 2014-2020« gefördert. Vergeben wird der Große Berliner Verlagspreis, der mit 35.000 Euro dotiert ist, sowie zwei Berliner Verlagspreise über jeweils 15.000 Euro. Die drei weiteren Verlage der Shortlist, die Mitte Oktober 2023 veröffentlicht wird, erhalten eine Anerkennung in Höhe von 1.000 Euro. Mit dem Berliner Verlagspreis werden Verlage ausgezeichnet, deren Publikationen aus dem Mainstream (nicht nur) der Berliner Verlagslandschaft im besten Sinn des Wortes herausragen.

Die Bewerbung

Die Bewerbungsfrist für den Berliner Verlagspreis endet am 7. Juli 2023. Für den Berliner Verlagspreis können sich Verlage mit einem Umsatz bis zu zwei Millionen Euro bewerben. Es gilt hierfür jeweils der Umsatz des Vorjahres. Der Berliner Verlagspreis wird ausschließlich an Verlage mit einem Berliner Firmensitz (Hauptniederlassung) vergeben. Von der Verleihung ausgeschlossen sind Zeitschriftenverlage sowie Verlage, die sich mehrheitlich im Besitz einer größeren Verlagsgruppe befinden – es sei denn, diese Verlagsgruppe erwirtschaftet insgesamt einen Umsatz von unter zwei Millionen Euro. Auch Verlage, die ausschließlich E-Books oder Hörbücher produzieren, sind ausdrücklich eingeladen, sich zu bewerben.

Die Bewerbungsfrist für den Berliner Verlagspreis 2023 ist am 7. Juli 2023 abgelaufen. Eine Bewerbung ist leider nicht mehr möglich.

Die Jury

Nina Bußmann
Autorin

Julia Dürr
Designerin/Illustratorin

Gerrit Schooff
Buchhandlung Der Zauberberg

Gesa Ufer
freie Autorin und Hörfunkjournalistin

Johann Ulrich
avant verlag

Julia Weis
Stadtbibliothek Friedrichshain-Kreuzberg

Die Jury setzt sich aus unabhängigen Fachleuten der freien Literaturszene, der Literaturkritik, dem Bibliothekswesen, der Buchästhetik und dem Buchhandel zusammen. Ergänzt wird das fünfköpfige Gremium durch den Träger des Berliner Verlagspreises aus dem Vorjahr. Zwei Mitglieder der Jury werden jedes Jahr neu berufen. Sie wird bei der Preisvergabe folgende Kriterien berücksichtigen:

  • Publiziert der Verlag Programme mit Werken auf hohem ästhetischen Niveau, die sich auch jenseits des Mainstreams bewegen und über tagesaktuelle Wahrnehmung hinaus Bestand haben?
  • Pflegt der Verlag auch besondere Literaturformen, also Gattungen jenseits des Romans (Lyrik, Drama, Erzählungen, Reportage, Essay)?
  • Werden junge Autor*innen aufgebaut, wird ein Werk gepflegt, werden vergessene Autor*innen wieder zugänglich gemacht?
  • Veröffentlicht der Verlag Bücher von hoher künstlerischer Qualität, beispielsweise auf den Gebieten der Kunstbände, Graphic Novels, Comics, Kinderbücher oder Lyrikbände?
  • Werden Sachbücher mit gesellschaftlicher Relevanz verlegt und stoßen diese Publikationen gesellschaftliche Debatten an, greifen sie in aktuelle Diskurse ein oder geben sie richtungsweisende Vorschläge?
  • Besticht die herstellerische Qualität der Publikationen durch Originalität, sorgfältig überlegte Typografie und eine inhaltlich adäquate Ausstattung?
  • Unternimmt der Verlag besondere Anstrengungen, um die Sichtbarkeit seiner Autor*innen zu erhöhen?
  • Berücksichtigt der Verlag bei seinem Veranstaltungsmanagement die Zusammenarbeit mit dem Sortiment?
  • Setzt der Verlag auf neue Erlös-, Marketing- oder Vertriebsmodelle oder geht gänzlich neue Wege abseits klassischer Strukturen?
  • Setzt das Verlagsprogramm ganz oder in Teilen auf die Möglichkeiten digitalen Publizierens oder geht der Verlag auch hier ganz neue Wege, etwa in Marketing und Vertrieb?

Die Blogger*innen

Dieses Jahr begleiten sechs Blogger*innen den Berliner Verlagspreis.

Kira Berthold
berlin.book.bee

Max Duhr
Berlin Bookboy

Nicole Kiendl
Bücherwurmin

Marlene Münßinger
ohwieschönistbuchgerede

Emelie Reuber
emelie.ellen

Frederike Zabel
fraedherike

Ablauf

12. MAI 2023
Beginn der Ausschreibung

7. JUL 2023
Ende der Bewerbungsfrist

OKT 2023
Veröffentlichung der Shortlist

5. NOV 2023 Preisverleihung im Deutschen Theater

Die Preisverleihung

Der Berliner Verlagspreis wird am 5. November 2023 um 11:00 Uhr im Deutschen Theater verliehen. Der Eintritt ist frei.

Um Anmeldung an info@berlinerverlagspreis.de wird gebeten.